Eulenspiegelei: Phänomen Bonner Berlin-Bundestag und Berlin-Bonner Bundesregierung

Eule im Spiegel

Ist Ber­lin nun ein Bun­des­land der BRD oder nicht? Die Ant­wort scheint klar auf der Hand zu lie­gen – oder etwa nicht?

Eulen­spie­ge­lei: Das Phä­no­men des Bon­ner Ber­lin-Bun­des­ta­ges und der Ber­lin-Bon­ner Bundesregierung

 

Ver­fas­sung von Berlin 

vom 1. Sep­tem­ber 1950, VOBl. I S. 433 

Abschnitt I

Die Grund­la­gen

Arti­kel 1

  1. Ber­lin ist ein deut­sches Land und zugleich eine Stadt.

  2. Ber­lin ist ein Land der Bun­des­re­pu­blik Deutschland.

  3. Grund­ge­setz und Geset­ze der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land sind für Ber­lin bindend.

Arti­kel 87

  1. Arti­kel 1 Abs. 2 und 3 der Ver­fas­sung tre­ten in Kraft, sobald die Anwen­dung des Grund­ge­set­zes für die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land in Ber­lin kei­nen Beschrän­kun­gen unterliegt.

 

Bestä­ti­gungs­schrei­ben der Alli­ier­ten Kommandantur

zur Ver­fas­sung von Ber­lin – BK/​O (50 75)

vom 29. August 1950, VOBl. I, S. 440

Die Alli­ier­te Kom­man­dan­tura Ber­lin ord­net an:

  1. Die Alli­ier­te Kom­man­dan­tura Ber­lin hat den ihr am 22. April 1948 vor­ge­leg­ten Ent­wurf der Ber­li­ner Ver­fas­sung zusam­men mit den am 4. August 1950 sei­tens der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung beschlos­se­nen und am glei­chen Tage zur Geneh­mi­gung vor­ge­leg­ten Nach­trä­gen und Abän­de­run­gen geprüft.

  2. Bei der Ertei­lung ihrer Zustim­mung zu die­ser Ver­fas­sung sowie zu den vor­ge­schla­ge­nen Abän­de­run­gen der­sel­ben macht die Alli­ier­te Kom­man­dan­tura fol­gen­de Vor­be­hal­te:

    1. der Stadt­re­gie­rung durch die Ver­fas­sung über­tra­ge­ne Befug­nis­se sind den am 14. Mai 1949 ver­öf­fent­lich­ten Bestim­mun­gen der "Erklä­rung über die Grund­sät­ze" oder irgend­wel­chen Abän­de­run­gen der­sel­ben unterstellt.

    2. Absät­ze 2 und 3 des Arti­kels 1 wer­den zurückgestellt.

    3. Arti­kel 87 wird dahin­ge­hend auf­ge­faßt, daß wäh­rend der Über­gangs­pe­ri­ode Ber­lin kei­ne der Eigen­schaf­ten eines 12. Lan­des besit­zen wird. Die Bestim­mun­gen die­ses Arti­kels betref­fend das Grund­ge­setz fin­den nur in dem Maße Anwen­dung, als es zwecks Vor­beu­gung eines Kon­flik­tes zwi­schen die­sem Gesetz und der Ber­li­ner Ver­fas­sung erfor­der­lich ist. Fer­ner fin­den die Bestim­mun­gen irgend­ei­nes Bun­des­ge­set­zes in Ber­lin erst Anwen­dung, nach­dem sei­tens des Abge­ord­ne­ten­hau­ses dar­über abge­stimmt wur­de und die­sel­ben als Ber­li­ner Geset­ze ver­ab­schie­det wor­den sind.

 

Über­ein­kom­men

zur Rege­lung bestimm­ter Fra­gen in bezug auf Berlin

1274 – Bun­des­g­setz­blatt Jahr­gang 1990, Teil II

Arti­kel 2

Alle Rech­te und Ver­pflich­tun­gen, die durch gesetz­ge­be­ri­sche, gericht­li­che oder Ver­wal­tungs­maß­nah­men der alli­ier­ten Behör­den in oder in bezug auf Ber­lin oder auf­grund sol­cher Maß­nah­men begrün­det oder fest­ge­stellt wor­den sind, sind und blei­ben in jeder Hin­sicht nach deut­schem Recht in Kraft, ohne Rück­sicht dar­auf, ob sie in Über­ein­stim­mung mit ande­ren Rechts­vor­schrif­ten begrün­det oder fest­ge­stellt wor­den sind. Die­se Rech­te und Ver­pflich­tun­gen unter­lie­gen ohne Dis­kri­mi­nie­rung den­sel­ben künf­ti­gen gesetz­ge­be­ri­schen, gericht­li­chen und Ver­wal­tungs­maß­nah­men wie gleich­ar­ti­ge nach deut­schem Recht begrün­de­te oder fest­ge­stell­te Rech­te und Verpflichtungen.

 

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